Leuven & Ost-Brabant werden Europäische Kulturhauptstadt 2030
Leuven und die Region Ost-Brabant wurden von der europäischen Jury zur Europäischen Kulturhauptstadt 2030 ernannt. Die Bekanntgabe erfolgte in der Königlichen Bibliothek in Brüssel. Damit lässt LOV2030 – Leuven & Beyond die Kandidaten Molenbeek und Namur hinter sich. Die Jury lobte HumanNature, das Konzept, mit dem Leuven und die Region durch Kultur eine bessere Gesellschaft für alle schaffen wollen.
"Ein kollektiver Sieg”
Bürgermeister Mohamed Ridouani reagiert erfreut: „Dies ist ein Moment des kollektiven Sieges. Gemeinsam mit allen 30 Gemeinden, mit Künstlern, Einwohnern, der Universität, Bildungseinrichtungen, Vereinen und Partnern haben wir den Ehrgeiz und die Tatkraft gezeigt, um Verbindungen zu schaffen. 2030 wird ein Jahr sein, in dem wir nicht nur feiern, sondern auch weiter an einer lebenswerten und herzlichen Region für alle bauen.”
Mensch, Natur, Innovation
Der Titel ist das Ergebnis jahrelanger Vorbereitungen, mit bereits 70 Projektideen und Hunderten von belgischen und europäischen Partnern. Mensch, Natur und Innovation bilden die drei Säulen von LOV2030. Es sind Themen, die in Leuven und der Region tief verwurzelt sind und gleichzeitig auf die großen Herausforderungen der heutigen Zeit eingehen: Polarisierung, Klimakrise und das Bedürfnis nach Verbundenheit.
Intendantin Lore Baeyens erklärt: „Wir leben in turbulenten Zeiten, geprägt von Krieg, Spaltung und Misstrauen. Unser Programm HumanNature setzt auf Verbundenheit und Menschlichkeit. Das ist nicht nur eine symbolische, sondern auch eine strategische Entscheidung: Wir können uns für Respekt, Empathie und Zusammenarbeit entscheiden. Wir entscheiden uns für LOV – die radikalste Verbindung im Leben eines Menschen. Was für ein wunderbares Geschenk, dass wir dies nun auch wirklich umsetzen dürfen.“
1000 Partner, 600 Projekte
LOV2030 ist eine breit angelegte Zusammenarbeit. Heute sind bereits 1000 Partner beteiligt, darunter 400 europäische und 500 belgische Organisationen. Bis 2030 werden mehr als 600 Projekte ins Leben gerufen, davon die Hälfte in der Region.
Der Kulturdezernent Bert Cornillie betont, dass dies nur der Anfang ist: „Die kommenden Jahre werden intensiv. Der öffentliche Raum erhält neue Impulse, das Kulturerbe wird neu entdeckt, Künstler erhalten Chancen, die Einwohner werden einbezogen. Von groß angelegten Festivals bis hin zu intimen Nachbarschaftsprojekten: Jeder bekommt die Chance, etwas zu erleben und mitzumachen. Leuven und Ost-Brabant läuten damit gemeinsam eine Ära ein, die uns europaweit bekannt macht und uns für die Zukunft noch stärker macht.“
Ein Programm, das verbindet
Von internationalen Produktionen bis hin zu überraschenden Nachbarschaftsinitiativen: LOV2030 bringt eine Vielzahl von Projekten hervor, die den Zeitgeist einfangen und neue Verbindungen schaffen. Einige Highlights sind unter anderem:
· Dance Dance Revolution – ein internationales Festival, das die reichhaltige belgische Tanzszene feiert
· 30 Ways to LOV – eine neue Kunstroute entlang langsamer Straßen und Fahrradknotenpunkte in 30 Gemeinden
· First Light – ein Live-XR- und Raumklang-Event mit KI-Storytelling und synchronisierter visueller und auditiver Choreografie
· Paint it, black – eine Rock Werchter-Ausstellung mit bildenden Werken von Künstlern aus dem Line-up von 2030
· Aftrotronix – eine Feier afrikanischer elektronischer Musik und Kultur mit einer immersiven Ausstellung und einem Festival
· In the Neighbourhood – Künstlerresidenzen in Stadtvierteln in der gesamten Region
· Rathaus – Europäisches Haus für Demokratie – das Rathaus wird als gemeinsamer Raum für Kunst, Ideen und Aktionen wiedereröffnet
· Earthshakers – eine multidisziplinäre Multimedia-Produktion, die unsere Beziehung zur Erde hinterfragt
· Bee Europe – Land Art und soziale Skulpturen zum Thema Biodiversität mit algorithmisch gestalteten Gärten für Bestäuber in Leuven & Beyond
· The World’s Smallest Queer Museum – ein winziges Museum in einer alten öffentlichen Toilette, das die lokale Queer-Geschichte beleuchtet und mit Kunst aus der Queer-Community feiert
· Starry Nights, Starring Nature! – ein Bühnenkunstprogramm in der Natur mit unplugged-Auftritten, die vollständig von ihrer Umgebung geprägt sind
· Kweikersparade – eine jahrhundertealte Tradition, die durch partizipative und künstlerische Praktiken neues Leben erhält
Darüber hinaus gibt es zahlreiche Kooperationsprojekte, offene Ausschreibungen und Möglichkeiten für neue Initiativen.
Strategische Partnerschaften
„LOV2030 kann dabei auf starke strategische Partner zählen, die die Kandidatur mitgetragen haben und weiter stärken werden. Die Leuvener Netzwerke Leuven 2030 (Leuven Klimamissionsstadt), Leuven MindGate (das Innovationsnetzwerk) und SOM (Samen Onderwijs Maken) sind unverzichtbare strategische Säulen der Bewerbung. Die KU Leuven bringt neben dem Budget auch akademisches Wissen und Innovationskraft ein. Auch die Leuvener Wirtschaft, von KMU bis zu multinationalen Unternehmen, unterstützt LOV2030. Zusammen mit all unseren anderen Partnern bilden sie ein Fundament, auf dem wir weiter aufbauen, um Leuven und Ost-Brabant nachhaltig als Europäische Kulturhauptstadt zu verankern”, so Intendant Stijn Devillé.
Vielen Dank an alle LOV-Mitglieder und Bewerberstädte
Der Titel gehört nicht nur Leuven. Er ist das Verdienst Tausender Menschen, die an diese Geschichte geglaubt und ihre Energie in sie gesteckt haben: Künstler, Freiwillige, Partner, Einwohner, Universität, Schulen, Vereine und unsere Mitbewerber. „Wir gratulieren Brügge, Gent, Kortrijk, Molenbeek und Namur zu ihrem Weg und der inspirierenden Energie, die von allen Städten ausging”, heißt es aus Leuven. „Sie alle haben die transformative Kraft der Kultur gezeigt. Wir freuen uns darauf, die Zusammenarbeit mit ihnen weiter zu intensivieren. Auch mit Louvain-la-Neuve und Mons2015 bauen wir gemeinsam an der europäischen Dimension von LOV2030.“
Europäische Dimension
LOV2030 vermittelt Europa eine ambitionierte Botschaft: Leuven als kulturelle Missionsstadt und Laboratorium für die Zukunft. Mit der LOV EU Academy und Kooperationen innerhalb europäischer Netzwerke wie EUROCities und Culture Next stärkt LOV2030 die europäische Verankerung.
Auch der Tourismus erhält eine neue Dimension: Kulturhauptstädte ziehen durchschnittlich 3 Millionen Besucher an. LOV2030 stärkt die nachhaltige internationale Tourismusstrategie von Visit Leuven, Visit Vlaams-Brabant und Visit Flanders.
Europäische Kulturhauptstadt im Namen Belgiens und Flanderns
LOV2030 ist mehr als nur ein Festjahr. Der Titel bietet Chancen für Wirtschaftswachstum, Tourismus, Wohlbefinden und kulturelle Teilhabe. Neue Infrastruktur, nachhaltige Netzwerke und kreative Impulse sorgen für eine anhaltend positive Wirkung. Leuven & Beyond vermitteln damit eine ambitionierte und hoffnungsvolle Botschaft: eine Erzählung von Frieden, Verbundenheit und Liebe – genau das, was Europa heute braucht.
„Wir sind Europäische Kulturhauptstadt im Namen Belgiens und Flanderns. Vielen Dank daher auch an alle Ebenen – lokal, regional, flämisch und föderal – für das Vertrauen und das finanzielle Engagement in unsere Geschichte der Verbundenheit”, sagt Lore Baeyens. „Aber jetzt wollen wir erst einmal unseren Sieg gemeinsam mit dem Team und allen Menschen genießen, die uns auf diesem Weg unterstützt haben.” „Gemeinsam haben wir eine Geschichte geschrieben, die Hoffnung für Europa macht. An alle, die daran mitgewirkt haben: un grand merci”, lässt Stijn Devillé noch vermerken.
Kontakt
Mohamed Ridouani
Bürgermeister der Stadt Leuven
email hidden; JavaScript is required
Bert Cornillie
Beauftragte für Kultur, Veranstaltungen, Teilzeitkunstunterricht und Personal der Stadt Leuven
email hidden; JavaScript is required
Stijn Devillé
Intendant Leuven Europäische Kulturhauptstadt 2030
email hidden; JavaScript is required
Lore Baeyens
Intendant Leuven Europäische Kulturhauptstadt 2030
email hidden; JavaScript is required
Kristel Salaets
Berater für Kulturkommunikation, Stadt Leuven
email hidden; JavaScript is required